Rettungsaktion eines Schlingnatter-Babies aus dem Gebäude einer Behinderteneinrichtung

In der letzten Juliwoche wurde ich in eine Behinderteneinrichtung in einem südpfälzischen Dorf am Haardtrand gerufen, da diese eine "Schlangenplage" meinten zu haben. Es waren innerhalb von 3 Tagen mehrmals Baby-Schlangen in ein Gebäude "eingedrungen" und nun herrschte unter den Angestellten dort Verunsicherung.

Ich fuhr dorthin und rechnete aufgrund einer Teichanlage neben dem Gebäude fast eher mit Ringelnatter-Babies. Man empfing mich schon wartend, da sich während meiner Anfahrt schon wieder eine Schlange in dem Raum verirrt hatte. Da man sie jedoch nicht gefangen hatte und auch nicht im Auge behalten, fing erst einmal die Suche nach dem Baby an. Nach längerer Suche mit Verrücken aller Möbel fand sich schließlich eine Baby-Schlingnatter (Coronella austriaca) hinter einer Schrankwand. Der noch nicht ausgeheilte Nabel zeigte, dass die Schlingnatter erst wenige Tage alt sein konnte. Vermutlich hatte die Mutter die Jungen in unmittelbarer Nähe des Gebäudes zur Welt gebracht. 

Das Gebäude war das hinterste auf dem Gelände der Einrichtung. Hinter dem Gebäude grenzte die Teichanlage und direkt dahinter eine Wiese in einem Hang, diese grenzte wiederum an den Wald.

Ich klärte die Mitarbeiter auf, um welche Schlangenart es sich handelt und wie weit und wo sie die Babies zukünftig aussetzen sollten, damit sie nicht gleich wieder ins Gebäude zurückkehren und sich wohlfühlen. Auch über die landläufige Verwechslungsgefahr mit der Kreuzotter, die in der Pfalz gar nicht vorkommt, klärte ich auf. Immer wieder kommen in dieser Gegend Gerüchte über Kreuzottersichtungen auf. Fast immer handelt es sich um Schlingnattern.

 

Selbstverständlich wurde die Baby-Schlingnatter nur angefasst, um sie aus dem Gebäude hinaus an einen geeigneten Ort draußen zu bringen. 

Fotos des Tieres können im Fotobereich angeschaut werden. 

 

 

Die noch nicht abgeheilte Wunde der Nabelschnur.

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